Bürstädter Stadtlauf – oder warum es sich lohnt, der Einladung eines Karnevalsvereins zum Inlineskate-Rennen zu folgen

Samstag nachmittags Berlin, Sonntag früh in Bürstadt antreten, selbst das wollte einer unser Racer. Nur das Verpassen eines Zuges machte dies unmöglich. Erst letztes Jahr wurde im Verein breiter bekannt, dass es dieses kleine aber feine 10km-Rennen in der Metropolregion neben dem MLP-Marathon gibt. Für die Läufer ohne Rollen war es schon das 13. Mal.

Nachdem ich letztes Jahr wegen einer Zerrung nicht antreten konnte, – o Gott –  erwischte mich ab Samstag ein ausgewachsener Schnupfen. Dennoch quälte ich mich am Sonntag früh aus dem Bett. Wieder kneifen, obwohl angemeldet geht doch nicht! Also um acht auf dem Almenhof losgefahren; bloß keine Hektik am Sonntag; Startunterlagen an mir nicht vertrautem Ort abholen und ausreichend aufwärmen erfordern Zeit. Und dann sind die Straßen ab dem Waldhof nass. Es musste dort geregnet haben, und das bei den vielen Kurven auf der viermal zu durchfahrenden 2,5km-Runde! Nun, beim Start um Zehn war es zwar noch kalt, aber die Strecke trocken. Bei schon zahlreichen Zuschauern, meist noch die später startenden Läufer, gingen nur 15 Skater auf die Strecke. Wegen meiner Streckenunkenntnis und der Erkältung ging ich das Ganze recht langsam an. Nach der gepflasterten Start- und Zielgerade ging es im rechts herum auf Zone 30 Sahneasphalt. Aber zu früh gefreut! Nach nur wenigen Metern wieder 90°, aber links über einen abgesenkten Bordstein in eine verkehrsberuhigte Straße. Vorne weg waren drei Jugendliche Speeder aus Groß-Gerau. Dabei auch einer unser Trainer (Gerhard), der sich noch am späten Vorabend elektronisch angemeldet hatte. Auch dieses erfreulich unkompliziert und preiswert im Gegendsatz zu den größeren Veranstaltungen. Nach zahllosen Abzweigungen und Kurven und erst knapp einer Runde hatte ich bereits den nächsten Läufer vor mir aus den Augen verloren, obwohl mir das Techniktraining auf dem Maimarktparkplatz als vermutlich am wenigsten erfahrener Starter auf Speedskates sehr zur Hilfe kam. Unter häufigem Applaus auf der Strecke und Nennen meines Namens durch die Moderatorin bei jeder Runde kam ich dann ziemlich entspannt als Zehnter und letzter Speeder ins Ziel. Da störte mich auch nicht mehr ein Ausrutscher auf einem Kreidepfeil nach einer engen Kurve, der mich bei der Absicht, ab der dritten Runde etwas Gas zu geben nicht nur wörtlich kurzzeitig auf den Hosenboden bzw. Allerwertesten holte.

Das Fazit ist: Der Lauf wäre mit nur 10 km Länge für jeden Skatenight-Teilnehmer ein Erlebnis und bei fehlendem Gedränge und anspruchsvoller, aber topfebener Strecke zu bewältigen. Die Veranstaltung Rennen hat viel mehr Teilnehmer auf acht Rollen verdient. Trotz diesjähriger Konkurrenz einer Veranstaltung in Weinheim waren  z.B. über 450 Läufer ohne Rollen – alleine und in Staffeln – am Start. Hier war dann auch eine Stimmung, die der Initiierung durch einen Karnevalsverein, den KV Knibbeldick, aller Ehren wert war.

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