London – Olympic Sports Center – European Masters Speedskating Marathon

Der geneigte Leser möge mal kurz innehalten und das Bild vor seinem inneren Auge entstehen lassen.
Und mit genau dieser Erwartungshaltung, die sich vor diesem inneren Auge zeigt, sind wir, Michi, Marius (per Zug) und Jutta nebst Fangemeinde (per Auto und Fähre) angereist. Und diese Erwartungshaltung wurde bei unserer Ankunft am Donnerstag, den 30. Mai auch in keinster Weise enttäuscht.
Ein gigantisches Velodrom (Radstadion vom feinsten – Olympia halt), ein 1,6 km langer Rundkurs (später 26 Mal zu bewältigen) mit nicht erwarteten Steigungen und Gefällstrecken erwartete die Rhein-Neckar Gladiatoren. Natürlich mussten wir sofort dieses Gelände besichtigen (und uns bei den olympischen Ringen fotografieren lassen. So ein bisschen olympischer Gedanke inkl. Wettkampffieber begann sich einzustellen.
Aber bis Samstag ist ja noch lange hin, zuerst einmal Sightseeing ist angesagt. Westminster, der verhüllte Big Ben, London Eye, Tower Bridge, the City, aber auch das Stadion von WestHam United (ehemals Olympiastadion), alles sehr cool.
Nach Michi’s obligatorischer Gewinnervorbereitungs-Pizza konnten sich die Olympioniken zur letzten Nachtruhe vor einem sicherlich gigantisch genial vorbereiteten Rennen begeben.
Und dann? Jutta, Michi und Marius inkl. der mitgereisten Fans trauten ihren Augen kaum, was sich da auf diesem wunderschönen Gelände bot. Nichts, aber auch gar nichts, was auf eine EM hindeutete (die Organisatoren sollten sich mal ein Beispiel an EBM Papst nehmen). Registrierung, Warmlaufen und dann in den Startbereich (wo war der noch mal?) Und schon ging’s los. Leider war auch die Rundenzählerei nur den Führenden der jeweiligen Altersklassen und ansonsten den Mitgereisten neben der Strecke vorbehalten, so dass sowohl Jutta als auch einige andere Starter es (fast) verpasst hätten, tatsächlich 26 Runden zu fahren (nach 25 Runden waren schon knapp 42 km rum). Aber wozu sind denn Fans da?
In jedem Fall waren unsere Teilnehmer überaus erfolgreich. Marius wurde in der AK60 Dritter und durfte freudestrahlend auf’s Treppchen, Michi wurde hervorragende Vierte (schade, knapp am Treppchen vorbei) in der AK40. Aber wer kann gegen Claudia Pechstein schon wirklich mithalten? Und Jutta bei ihrer zweiten EM? Trotz schimpfen über die vermeintlich überzählige letzte Runde hat sie einen nicht erwarteten 8. Platz erkämpft. An alle drei Teilnehmer: Chapeau!
Leider gab es von Seiten der Veranstalter 0, in Worten null Zielverpflegung, aber wozu hat man Fans dabei? Nach freudetaumelndem Weg zum Duschen in die jeweilige Unterkunft war dann Relaxen im Park und Sight- oder besser Pubseeing angesagt, inkl. Champions-League-Finale. Und dass nicht jeder Londoner ein Londoner Team unterstützt, durften wir dann auch noch miterleben. Wir waren in einem Pub in der Arsenal-Area, und Arsenal-Fans hassen die Spurs. Insofern war der Jubel über den Sieg der Reds aus Liverpool entsprechend groß und das Guinness oder andere Biersorten schmeckten umso besser.
Abschließend haben wir den Sonntag noch touristisch auf Leihfahrrädern verbracht, haben Lisbeth unseren obligatorischen Besuch abgestattet (sie war aber in Vorbereitung auf Donald Trump etwas abwesend) und uns zum krönenden Abschluss noch von der genialen indischen Küche in London beeindrucken lassen.
Am Montag stand dann der Abschied von London und die jeweilige Rückreise an. Stolz umrahmt von den jeweiligen Medaillen fuhren unsere Held(inn)en nach Hause und geben sich nun wieder dem alltäglichen Skaterdasein hin.
Herzlichen Glückwunsch nochmals an Marius, Michi und Jutta, you did an awesome job!

Bericht von Dietmar H.

 

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